Das Volk sind WIR und WIR sind bunt. Die Kundgebung in Hamburg hat mich als Appell an die Demokratie berührt – Gedenken in Stille, laut werden für die eigenen Rechte. Die Menschen haben nicht nur Solidarität mit den in Paris Ermordeten von Charlie Hebdo gezeigt, sondern auch ein Zeichen gesetzt für die höchsten Werte unserer Gesellschaft und gegen die, das Volk zerreißenden Mentalität der Pegida-Strömung.

Viele unterschiedliche Menschen leben in Deutschland – und ja! Wenn man so will: Wir sind Deutschland. Ohne Ausnahme. Denn wie einer der Redner über den Islam sagte: „DEN Islam gibt es nicht.“ Die Religion sei das, was die Gläubigen aus ihr machen. Genauso ist es mit Deutschland, denke ich, wie auch mit jedem anderen Land. Das Wir, das ist die Summe seiner Teile – mit dem Ansatz, dass es die Maxime der Demokratie und daraus resultierende Freiheiten und Rechte für die Menschen gibt, die das friedliche Zusammenleben garantieren sollen.

Peace and happiness for everyone.  So einfach ist das nicht. Bei der Demonstration tauchte die Forderung auf, die Politik müsse Immigrations- und Integrationspolitik verbessern. Der richtige Schlüssel für ein Problem, dessen Unlösbarkeit Pegida und Konsorten mit dem Charakter von Menschen aus anderen Kulturkreisen erklären wollen. Da sind viele Baustellen, wo versäumt wird, die Gesellschaft zusammenzuhalten. Auch das war wichtig. Aber auch immer wieder, das die Lösung nicht etwas ausschließendes sein kann. Keine neuen Zäune bauen, sondern „eine Öffnung“. Und das verstehe ich in dem Sinne, dass die Menschen aufeinander zugehen müssen und die Politik dabei unterstützen muss, wo sie kann.

Ausdrücklich betont wurde, dass die Bluttat in Frankreich auch den Islam und weltweit Muslime verletzt hat. Im Namen ihrer Religion wurde etwas getan, was der Glauben für sie in keinster Weise repräsentiert. Die Menschen sollen unterscheiden zwischen Verbrechern und ihren langjährigen Nachbarn.

Man. Es ist schön die Menschen auf einer größeren Versammlung einfach mal die richtigen Sachen sagen zu hören und zu wissen: Hier stehen jetzt gerade Leute mit den verschiedensten Abstammungen, Glaubensrichtungen, Hautfarben, Kleidungsstilen, sexuellen Ausrichtungen, Wünschen und Träumen, Lieblingsessen, Haustieren, Ängsten, Sorgen, Arbeitsplätzen, Gedanken und Überzeugungen – aber alle sind sich einig! Sie wollen nicht ausgrenzen, sie wollen sich nicht anklagen oder beschuldigen. Sie stehen zusammen und trauern um zu unrecht getötete, um Glauben, der missbraucht wird, um ein verletztes Ideal – denn die Demokratie hat Federn gelassen, die sie zum Fliegen braucht.

‚Charlie Hebdo‘-Chef Stéphane Charbonnier soll vor einigen Jahren gesagt haben: „Ich sterbe lieber stehend, als auf den Knien zu leben.“ 
Ich spreche micht nicht für Provokation aus, das man bewusst Menschen mit starken Überzeugungen reizt. Aber die Kunst muss frei sein. Und dazu gehört die Satire. Und es ist wichtig sich vehement für das einzusetzen, was man als Wahrheit und den Weg sieht, für ein besseres Zusammenleben aller Menschen. Kritik muss.

Manchmal würde ich mir wünschen, es wäre möglich, dass die Menschen sich allemale selbst mit ein bisschen mehr Humor betrachten könnten. Und es wird weniger ernst genommen. Denn zu guter letzt – It’s just a ride. Es ist nur eine Fahrt und keiner weiß, wie lange sie für ihn dauert. Wenn man schlau ist, nimmt man diesen irren Rummel Leben nicht so ernst und erfreut sich an den Sternen, die sich über einem drehen.
Ich zieh den Hut vor Mr. Hicks: Denn zu guter letzt –
Es ist nur ’ne Fahrt.
Mach das Beste draus.