Ich denke, also bin ich.
Dass dieser Gedankenschluss Descartes‘ seine Tücken hat, darauf sind schon Einige gekommen. Ich würde auch gerne glauben, dass ich mir meine Existenz in schönen Ideen erklären könnte, die mir wie Sternschnuppen in den Kopf zischen, kurz aufleuchten – und hoffentlich Wurzeln schlagen. Aber woher kommen diese Ideen?
Die wirklichen Blitze der Gedankenkraft haben doch etwas Fremdes… Dieses Gefühl, etwas Wahres erkannt zu haben. Doch es ist nicht Deins, nicht völlig. Es ist wahr und deshalb gehört es dir – aber auch jedem, und niemandem. Das Fremde ist wild, und hat keinen Besitzer.
Zu abgefahren? Dazu führt es vielleicht, wenn man gezwungen ist, sich in sein Kämmerchen zurückzuziehen und seinen Kopf mit verstaubter Theorie zu füllen. Ich abstrahiere. Heute also etwas wirr und rätselhaft, wie ein komplizierter Plan, der eigentlich keiner ist… Hä?!
Ich kann nicht konkret werden, wenn ich mich erst durch einen Dschungel an Theoremen pirschen muss, um schließlich die Höhle zu erreichen, wo Pfeile aus den Wänden zischen und mich riesige Kugeln zu überrollen drohen. Skelette von Kämpfern die vor mir auf diesen Pfaden wandelten, säumen den Weg. Ich betrachte sie grimmig.
Ich muss weiter durch den Irrgarten, jede Seite in meinen Büchern, jedes überflogene PDF ist eine Biegung und ich habe nichts, als eine schummerige Fackel in der Hand. Hin und wieder muss ich sie von der einen in die andere Hand wandern lassen, damit ich mir nicht die Finger ansenge.
Was ich mir erhoffe: Ich will wie „Indi“ vor dem Sockel stehen, mir meine Credit-Punkte für den Abschluss schnappen und als Gegenleistung, als Pfand – da schüttele ich zwei Mal kurz und heftig den Kopf und all das Wissen für diese Mission segelt mir durch die Ohren heraus und flattert wie Papierfetzen auf den staubigen Boden. Dann habe ich wieder Platz für neue Bücher, neue Lehrstücke und neuen Inhalt bei dem ich mich am Ende einer Reise fragen kann: „Und kannste das noch brauchen?“ Ja, nein, vielleicht
Und da denkst du fremde Gedanken und bist dann…? Ich kann weiter denken, vielleicht damit spielen. Wenn ich mich aber nur beschallen lasse vom Fernsehen, von Plapperkästen, Quasselstrippen, Quatschköpfen, und Quarkmitsoße – da bin ich doch nicht, wenn ich denke, was mir in den Kopf getrichtert wird. Das ist zäher Brei. So ungefähr das Gegenteil von einer Sternschnuppe.
Gar nicht so einfach, das mit den Gedanken. In diesem Viertel sind die Menschen unruhig, scheint mir. Sie zünden Böller nachts, die knallen laut wie Pistolenschüsse. Ein Auto steht ausgebrannt am Straßenrand, gibt den Blick frei auf den nackten Schrott, wo einst Polster, Schaltknüppel, Armaturenbrett waren. Die Polizei fährt nach links die Straße runter, nach rechts die Straße runter. Irgendwann gabs hier mal nen Mord höre ich.
Was sich da jemand gedacht hat. Kleine Taten, große Taten, böse Taten. Oft nicht viel, denke ich. Es war getan fast, eh gedacht. Mit einem hormonellen Ungleichgewicht und einer hohen Frustration im Wechselspiel. Viel zu oft aber, denken die Menschen und es kommt nur Furchtbares heraus. Undurchschaubare tückische Gedankenmaschine. Will man da vielleicht gerne die hässlichen Gedanken von sich schieben und sagen: „Das kam doch nicht von mir!“
Bevor ich denke und es kommt nichts Gutes dabei raus. Ich sage es mal so: Hätte Descartes Recht… Ich wollte lieber nicht sein.
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Elke Janclaes sagt:
…ich würde wagen zu behaupten…manchmal denke ich und manchmal bin ich…und oft liegt das Leben mehr im Empfinden….nein, Gott sei es gedankt bin ich nicht jeder armselige Gedanke der durch mein Hirn braust…und manchmal entpuppt sich sogar eine Erkenntnis später als ein Irrweg …und bei dem plakativen Descartes mit all seinen abendländischen Auswirkungen…bleibt doch vor allem die Frage …wer oder was ist dieses ICH?…jedenfalls schätze Ich sehr dieses ICH was da in Hamburg denkt und fühlt und atmet und wahrnimmt….und ja jede Sternschnuppe verlischt – es sei denn jemand nimmt sie bewusst wahr. und wird bestenfalls von der flüchtigen Schönheit im Herzen berührt…also braucht das Denken immer wieder vor allem dieses bewusste Sein und das Leben den Akt der Schöpfung …und wir alle die Verbundenheit und die Liebe…denke ich…:)
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wolke93 sagt:
Ich weiß nicht, ob ich das so verstanden hätte. „Ich denke, also bin ich“… Möglicherweise zweifelte Descartes an seiner eigenen Existenz und kam zu dem (tröstenden?) Schluss, dass er ja leben muss, wenn er seine Gedanken wahrnimmt…? Wobei erst die Frage bleibt, was Existenz ausmacht…
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yasminjanclaes sagt:
„Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.“ (Descartes)
Auf jeden Fall war es der tröstende Gedanke für Descartes! Und ich wollte selbst nicht gerne davon abweichen zusagen: Ich muss existieren, denn was sind denn sonst meine Gedanken, Motivationen, Empfindungen…
Ich habe den Satz ein wenig aus seinem Zusammenhang genommen. Wobei ich bei manchem Gedankengut, das Menschen hervorgebracht haben nicht finde, dass es ein gutes Fundament einer Existenz ist. Der Schluss wäre für mich, mein Selbst in guten Gedanken, Ideen und Ausdruck zu manifestieren.
– liebe Grüße nach… Köln? 😉
Y
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wolke93 sagt:
Wahrscheinlich machen Gedanken die Existenz aus. Ob ein ausgegorener Gedanke dann ein stabiles Fundament ist, bleibt wohl offen. Seltsam, in letzter Zeit stoße ich ständig auf das, worüber ich gerade nachdenke! Zu genau dem Gedanken habe ich nämlich schonmal was unveröffentlichtes verfasst…
Nein, Grüße aus München (in Köln war ich nur kurz) nach Hamburg! 😉
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