Es ist ein merkwürdiger Zwischenzustand, wenn man gerade einen neuen Wohnort hat, finde ich. Kaum war ich zweimal am selben Ort, stellt sich  Vertrautheit ein. Ich bekomme einen Vorgeschmack davon, wie es ist hier tatsächlich zu leben. Abgesehen davon, bleibt alles neue Erfahrung. Aber es macht Spaß, immer wieder Wege zu suchen und mich selbst durch die Straßen zu lotsen – Karte und Kompass immer dabei.

Nach – zähl zähl – genau vier Tagen, halte ich mich natürlich noch für einen Touristen. Gemeint so: Ich suche nach Straßenschildern, entfalte meine Billig-Hamburg-Karte an den für Passanten nervtötensten Orten, oh ein Kanal! Muss ein Foto machen. Man kennt es aus der eigenen Heimatstadt: Touristen sind ziemlich leicht zu erkennen. Blöd wenn man die Symtome dann an sich selbst diagnostiziert. Nur was will ich machen? Dass es dauert, bis man heimisch wird an einem fremden Ort ist logisch. Ich hoffe trotzdem mich schnell zuhause zu fühlen. Von Tag zu Tag die Karte im Kopf erweitern, bis ich die Stadt zumindest ein Stück verinnerlicht habe.

Schön ist, was man einfach so auf der Straße beobachten kann. Ich genieße meine ersten Streifzüge auf eigene Faust, denn so kann ich die Stadt ungestört mit allen Sinnen warnehmen. Und der erste Eindruck zählt.

Ein bisschen amtlicher Quatsch

Heute habe ich die Hamburger Universität gesehen – auf einem langen Spaziergang vom Überseequartier, bis zum Bahnhof Dammtor. Ziel: Ich will als Kölner Student ein ermäßigtes Monats-Ticket haben. Das ist in Arbeit. Das muss sein. Denn wie in jeder Großstadt zwingen einen die Kosten für Bus und Bahn, Taxi und so weiter in die Knie. Also jede Möglichkeit zum Sparen nutzen. Muss ich mein Organisations-„Talent“ hier wohl ausbauen… Bisher ist das eher unterentwickelt.

Auf dem Bild könnt ihr sehen, was man machen muss, um so ein ermäßigtes Ticket zu bekommen (Studenten außerhalb von Hamburg). Vielleicht nicht unwichtig, die Leute da sind echt nett und helfen einem auch gerne weiter. Trotzdem finde ich den ganzen bürokratischen Kram, den ich insgesamt für das Praktikum erledigen muss ermüdend. Formulare sind so verpflichtent und heute habe ich für meinen Geschmack zu viele davon gesehen. Trotzdem – Bürokratie, ich schlage dir immer wieder ein Schnippchen, wirst schon sehen… 🙂